Diabetes- und Sportfibel
Ulrike Thurm / Bernhard Gehr
ISBN 3-87409-338-7
Erschienen im:
Verlag Kirchheim + Co. GmbH
Kaiserstraße 41
55116 Mainz
http://www.kirchheim-verlag.de/
Zu beziehen über:
http://www.amazon.de/
Vorwort von Prof. R. Landgraf
Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2001-2003
Körperliche Fitness und kontinuierliches Training von Muskelkraft
und Geschicklichkeit waren seit Jahrtausenden absolute Voraussetzung
für das eigene Überleben und das der Familie und der
Sippe. Mit zunehmender Industrialisierung und Technisierung geht
mehr und mehr die Notwendigkeit verloren, sich für den Alltag
fit zu machen und zu halten. Maschinen und Geräte übernehmen
immer häufiger den Körper beanspruchende und trainierende
Aufgaben. Die Folgen dieser kompletten Änderungen unseres
Aufgaben- und Tätigkeitsspektrums zusammen mit längeren
Lebenserwartung, sowie hochkalorischer und unausgewogener Ernährung
sind die Ursachen dafür, dass in zunehmenden Maße Übergewicht
mit allen Konsequenzen wie Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen,
Bluthochdruck und degenerativen Erkrankungen des Skelett-, Binde-
und Stützgewebes - um nur einige zu nennen - unser Gesundheitssystem
herausfordern und belasten. Sport und Bewegung, organisiert in
Sportvereinen oder in Eigeninitiative, sind deshalb von großer
Wichtigkeit. Da Übergewicht mit allen Stoffwechselfolgen
bereits im Kindes- und Jugendalter immer häufiger zu beobachten
ist, sollte bereits im frühesten Kindesalter gesunde Ernährung
und körperliches Training fester Bestandteil zu Hause, im
Kindergarten und in der Schule sein. Das Gegenteil ist aber leider
zu beobachten. Sport Gymnastik und Bewegung dienen heute fast
ausschließlich dem Vergnügen, dem Sozialkontakt, dem
Prestige, also der Steigerung der Lebensqualität und dem
Profit für den Sportler selbst und für die Sportindustrie.
Immer neue Sportarten und Extreme werden in den Sportmarkt "gepusht"
und begeistern Anwender und Industrie, Sportvereine, Fitness-Center
und Gesundheitsfarmen blühen oder schießen wie Pilze
aus dem Boden.
Dieser Hintergrund und die Tatsache, dass Muskelarbeit als hypoglykämisierendes
Prinzip seit langem bekannt ist, macht die kritische Auseinandersetzung
mit Sport und Bewegung bei der dramatisch zunehmenden Zahl von
Menschen mit Diabetes notwendig. Während Joslin die Muskelarbeit
noch als eine der drei Säulen der Diabetes-Therapie propagierte,
muss heute Muskelarbeit und Sport eher als Störfaktor für
die Stoffwechselstabilität des Typ-1-Diabetikers angesehen
werden. Der Slogan für diese Betroffenen lautet daher "Sport
trotz Diabetes". Völlig anders ist die Situation bei
Menschen mit einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung. Bei diesen Menschen
wird die meist vorhandene schwere Insulinresistenz durch Muskelarbeit
drastisch reduziert. Körperliche Aktivität ist dann
kausales Therapieprinzip und kann der Diabetesprävention
und der Verbesserung diabetischer kardiovaskulärer Folgekrankheiten
dienen. Bei der Multimorbidität vieler insbesondere älterer
Menschen mit Typ-2-Diabetes fehlt jedoch leider meist die Compliance
des Patienten für körperliches Training.
Jedes Lehrbuch der Diabetologie widmet sich dem Thema Diabetes,
Muskelarbeit und Sport. Insbesondere für den jungen sportinteressierten
aktiven Menschen mit einer Typ-1-Erkrankung und dem Diabetesteam
fehlen jedoch häufig detaillierte Kenntnisse und praktische
Anleitungen über den Einfluss verschiedener Sportarten auf
den Stoffwechsel des Diabetikers. Ratschläge für Sportler
mit Diabetes mellitus bleiben meist vage und wenig praktisch.
In dem vorliegenden Buch "Diabetes- und Sportfibel"
von Ulrike Thurm und Bernhard Gehr stellen zwei Experten auf diesem
Gebiet - die eine ist Diplomsportlehrerin, der andere angehender
Mediziner, beide selbst aktive Sportler mit Diabetes - die theoretischen
Grundlagen und die praktischen Konsequenzen von Sport auf den
Stoffwechsel des Diabetikers sehr ausführlich, übersichtlich
und allgemein verständlich dar. Sportler mit Diabetes geben
sehr praktische Tipps und kommen selbst mit eigenen Erfahrungen
zur Diabetestherapie vor, während und nach dem Sport zu Wort.
Jeder der sich für Muskelarbeit, Sport und Diabetes interessiert
oder befassen muss (Diabetesteam, Übungsleiter, Sportlehrer
an Schulen und Hochschulen, etc.) wird in diesem Buch alles -
fast alles - über dieses Thema finden. Naturgemäß
steht der Mensch mit einer Typ-1-Diabetes-Erkrankung im Vordergrund.
Aber auch Bewegungstherapie des Menschen mit Typ-2-Diabetes ist
ein gesondertes Kapitel gewidmet.
Hinterlegt sind die einzelnen Kapitel mit Originalliteratur, so
dass der mehr ins Detail gehende Leser rasch die einschlägigen
Publikationen nachlesen kann.
Ich wünsche diesem Buch eine große Verbreitung unter
Menschen mit Diabetes und anderen Diabetes-Experten!
München, April 2001
Rüdiger Landgraf
Redegationen
Renate Jäckle
(Krankenhaus Bethanien Hamburg,
Diabetesberaterin DDG)
"Ich freue mich für alle in der Beratung tätigen
Kollegen, dass wir mit diesem Buch einen didaktisch hervorragend
aufbereiteten Ratgeber für uns und unsere Patienten in den
Händen halten."
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Kompetenter Mutmacher!
28. November 2003 Rezensentin/Rezensent:
isy3 (Mehr über mich) aus Braunschweig Deutschland
"Nachdem ich kürzlich bei einer Routineuntersuchung überraschend
mit der Diagnose "Altersdiabetes" konfrontiert wurde, suchte ich
erstmal nach jeder Menge Informationen über die Krankheit, um
den ersten Schock zu überwinden. "Altersdiabetes!" mit Anfang
Vierzig! So alt finde ich mich doch garnicht! Ich bestellte mir
gleich einen ganzen Stapel Bücher zum Thema. Ganz schlimm fand
ich, daß in vielen Büchern hauptsächlich von Einschränkungen und
Verzicht die Rede war, die mit Diabetes verbunden sind. Auch mögliche
Spätfolgen werden gerne ausführlich beschrieben und mit unappetitlichen
Farbfotos unterlegt. Zwar fand sich regelmäßig der Hinweis auf
den therapeutischen Nutzen von körperlicher Bewegung bei Diabetes
Typ 2, aber wenig Ansprechendes oder Konkretes dazu. Zum Thema
zeigt ein aktuelles Buch beispielsweise das Foto einer untersetzten
Endsechzigerin im Kamelhaarmantel und weinroter Strickmütze, die
ein altmodisches Damenfahrrad schiebt und wahlweise den grauen
Linolfußboden einer Turnhalle, auf der wieder korpulente ältere
Damen im Jogginganzug auf dem Rücken liegen und mit den Beinen
strampeln. Wenn das ein Anreiz zu körperlicher Bewegung sein soll,
dann danke ich schön! Dieses Buch hingegen machte mir wieder richtig
Mut und vermittelte mir Zuversicht und dafür gibt es fünf dicke
Sterne. Ich kann mit meinem Diabetes alle Sportarten ausüben,
vom gemütlichen Wandern und Radfahren über Manschaftssport, Golf
und Tennis bis hin zu Extremsportarten wie hochalpines Bergsteigen,
Kampfkünste und Marathon. Mit etwas Vorbereitung ist alles möglich!
Es gibt eine Menge Menschen, das lernte ich aus dem Buch, die
trotz oder wegen Diabetes Sport treiben, andere, die ihre Lieblingssportart
einfach weiterführen, und sogar welche, die Leistungssport auf
hohem Niveau betreiben und zwar gemeinsam mit Gesunden. Persönliche
Erfahrungsberichte, Fotos der Sportler beim Training, gefolgt
von praktische Tips zu Medikation und empfohlenem Zubehör, geordnet
nach den einzelnen Sportarten machen das Buch zu einem ausgesprochenen
Lesevergnügen und kompetenten Nachschlagewerk. Ich selbst nehme
Rat lieber aus dieser Perspektive an, als von oben herab aus einem
trockenen Lehrbuch. Mit der Diabetes- und Sportfibel bekommt man
richtig Lust auf eine neue Sportart und neuen Lebensmut und demnächst
fange ich einen Tanzkurs an..."
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7 von 8 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
Einzigartig, spannend bis zum Schluß
29. Juni 2001 Rezensentin/Rezensent:
(mehr über mich) aus Berlin, Deutschland
"Das beste Buch, dass ich jemals zum Thema Diabetes gelesen
habe! Die Erfahrungsberichte der diabetischen Sportler sind sehr
unterhaltsam. Die medizinischen Hintergründe sind leicht verständlich
beschrieben. Auch für noch-nicht-Sportler ein absolutes Muss!
Spannend von der erste bis zur letzten Zeile!"
Medical Equipment Direct:
Diabetes und Sport - alles Wissenswerte nicht nur für Sportler
Sie wollen Sport treiben oder tun dies bereits und wissen noch
nicht genau, wie dies mit Ihrer Diabetes-Therapie zu vereinbaren
ist? Die Diabetes- und Sportfibel von Ulrike Thurm und Bernhard
Gehr füllt eine Marktlücke …… für Menschen mit Diabetes, die bisher
keinen Sport treiben: Was sollten sie beachten, wenn sie gefahrlos
mit körperlicher Aktivität beginnen wollen? Das ausführliche Starthilfe-Kapitel
leistet "erste Hilfe" bei der Anpassung ihrer Diabetes-Therapie.…
für Sportler mit Diabetes, die ihre Therapieanpassung in Training
und Wettkampf verbessern wollen: Was passiert bei Stoffwechselgesunden
während körperlicher Aktivität, und wie können sie diese Vorgänge
am besten nachahmen? Hobby-, Freizeit- und Leistungssportler aller
Altersstufen geben in 39 Erfahrungsberichten von A wie Aerobic
bis W wie Wildwasser-Kanuslalom Insidertipps und ergänzen auf
unterhaltsame und spannende Weise die medizinischen Hintergründe.…für
Therapeuten, die Menschen mit Diabetes beraten und schulen: Was
sollten Ärzte, Diabetesberater und Psychologen zur optimalen Beratung
ihrer Patienten wissen? Welche Besonderheiten gelten für Kinder
und Jugendliche mit Diabetes oder für Menschen mit Typ 2-Diabetes?
Nicht nur zu diesen Fragen liefert die Diabetes- und Sportfibel
umfassende Informationen in Theorie und Praxis.Prof. Dr. med.
Rüdiger Landgraf, Ludwig-Maximilians-Universität München, Präsident
der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2001 - 2003: "Jeder, der sich
für Sport und Diabetes interessiert, wird in diesem Buch alles
- fast alles - über dieses Thema finden ... sehr ausführlich,
übersichtlich und allgemein verständlich. Ich wünsche diesem Buch
eine große Verbreitung unter allen Menschen mit Diabetes und anderen
Diabetes-Experten."Thurm, Ulrike / Gehr, Bernhard: Diabetes- und
Sportfibel, 2001, 434 Seiten, 4farbig, DIN A5, Broschur, 38,92
DM, Verlag Kirchheim + Co GmbH, Postfach 2524, 55015 Mainz, ISBN
3-87409-338-7
Auszüge aus der Sportfibel:
Fußball
- Zwei Stunden vor dem Spiel Blutzucker testen, das Normalinsulin
zur Mahlzeit um über 40 % reduzieren und einen Wert von circa
200 mg/dl anpeilen.
- Vor dem Spiel keine "unbekannten" BE`s zu sich nehmen, um Schätzfehler
oder Magenprobleme bei der Bewegung zu vermeiden.
- Nach dem Spiel nochmals messen, danach ca. 3 BE für Muskelauffülleffekt
"einnehmen".
- Nach dem Spiel den anschließenden Mahlzeitenbolus um über 40
% reduzieren.
- Zur Nacht Verzögerungsinsulin um 20-30 % reduzieren.
- Eltern diabetischer Kinder sollen nicht zu überängstlich sein,
denn das kann den Kids leicht die Freude am Sport nehmen.
Aerobic
- Vor einem Aerobic-Training von 45 Minuten die Insulindosis um
20-30 % reduzieren und Ausgangsblutzuckerwerte von 150-200 mg/dl
anstreben.
- Oft trauen sich Menschen mit Diabetes nicht, eigenständig ihre
Insulintherapie an körperliche Aktivität anzupassen und haben
Angst vor Unterzuckerungen.
- Mit der richtigen Unterstützung durch ein kompetentes Diabetesteam
sind aber all diese Schwierigkeiten zu überwinden.
- Der innere Schweinehund ist ein mächtiger Gegner, seine Überwindung
belohnt einen aber reichlich.
Erfahrungsbericht von Diana Drossel
Tandemfahren
Ich bin 42 Jahre alt und habe fast ebenso lange Typ-1-Diabetes.
Diagnostiziert wurde dieser bei mir im zarten Alter von 4 Jahren.
Wie zu dieser Zeit üblich, wurde ich mit einer Spritze Verzögerungsinsulin
täglich eingestellt. Später kam dann eine zweite Injektion Verzögerungsinsulin
dazu, doch es dauerte bis 1980, dass ich endlich intensiviert
mit Blutzuckerselbstkontrollen und einer richtigen Diabetesschulung
eingestellt wurde. Für meine Augen kam diese Umstellung leider
viel zu spät, im November 1982 erblindete ich vollständig. Ich
verbrachte fast ein Jahr im Krankenhaus, unterzog mich über 10
Operationen, doch leider ohne Erfolg. Aber mein unbeugsamer Wille
ließ mich auch in dieser Situation nicht aufgeben. Ich bekam sehr
schnell einen Platz in Düren im Blindeninstitut zur Umschulung.
Dort habe ich gelernt, dass ich auch als Blinde alles kann, wenn
ich es nur will. Die große Wende in meinem persönlichen Leben
ereignete sich 1985 vor dem Diabetesambulanzzimmer von Prof. Dr.
Ernst Chantelau in der Uniklinik Düsseldorf. Ich wartete dort
auf meinen Termin und wurde irgendwann von einem mitwartenden,
jungen Mann in ein Gespräch verwickelt. Dass dieser schon geraume
Zeit vorher versucht hatte, durch Blickkontakt mit mir zu flirten,
hat er mir Jahre später gestanden, als er wusste, warum mir diese
Aufmerksamkeiten "entgangen" waren. Es sollte ein halbes Jahr
dauern, bis wir uns wieder sahen. Ralf gehörte zu einer Gruppe
von Insulinpumpenträgern, die sich bereit erklärt hatte, im Blindeninstitut
interessierten Menschen mit Diabetes die Pumpentherapie näher
zu bringen. Er hatte so lange intensiv nachgeforscht, wer denn
diese Frau vor der Ambulanz war, und mich auf diesem Weg wirklich
ausfindig gemacht. Er hat mir nicht nur die Insulinpumpentherapie
erfolgreich näher gebracht, inzwischen sind Ralf und ich seit
über 16 Jahren glücklich verheiratet. Nach meiner Umschulung in
Düren habe ich im Luisenhospital in Aachen begonnen, in der Diabetesberatung
zu arbeiten. Kunststück, denn ich habe vor meiner Erblindung jahrelang
mit Leib und Seele meinen Beruf als Krankenschwester ausgeübt.
Jetzt aber genug der persönlichen Vorstellung, es soll ja in diesem
Erfahrungsbericht eigentlich um Sport gehen. Ralf und ich sind
sportlich sehr aktiv. Wir schwimmen, fahren Kanu, aber unsere
große Leidenschaft ist das Radfahren. Es macht uns ungeheuer viel
Spaß, mit dem Tandem unterwegs zu sein, egal, ob Tagestouren am
Wochenende oder richtige Radwanderungen im Urlaub. Wenn im Frühjahr
die Radsaison wieder beginnt, und ich vom langen, eher inaktiven
Winter noch etwas eingerostet bin, reduziere ich auch schon für
Tagestouren von 20 km die Basalrate 2 Stunden vorher um 30 %.
Wenn ich nach 1-2 Monaten wieder meinen normalen Trainingszustand
erreicht habe, brauche ich bei diesen kurzen Strecken meine Basalrate
dann nicht mehr zu reduzieren. Ich ziehe es vor, dann nur noch
mit einigen Sport-BE meinen Ausgangsblutzuckerwert auf circa 200
mg/dl zu erhöhen, das reicht. Ich teste selbstverständlich vor,
während und nach jeder körperlichen Aktivität meinen Blutzucker
mit dem Gluki, einem sprechenden Blutzuckermessgerät. Wenn wir
Tandem fahren, bin ich auch manchmal bequem, und lasse mir eben
schnell von Ralf den Blutzucker mitmessen. Eine unserer herrlichsten
Radwanderungen war eine wunderschöne Tour mit dem Tandem, ausgerüstet
mit Zelt, Kocher und allem, was man zum Leben braucht, von Koblenz
entlang der Mosel durch die Weinberge Richtung Trier: Beim Zusammenstellen
der "Ausrüstung" gewinnt das Wort "Gewicht" unheimlich an "Gewicht".
Wir kommen auf 55-60 kg Gepäck, in Anbetracht dieser mitzuschleppenden
Ausrüstung einigen wir uns auf Tagesetappen von ca. 35 km Länge.
Montag Vormittag geht`s los, wir reduzieren vor dieser Tagesetappe
mit all dem Gepäck natürlich unsere Basalrate 2 Stunden vorher
um 50 %, nicht zusammen, sondern jeder seine, versteht sich. "Tschuldigung,
wo geht`s zur Mosel?" Erst nach Koblenz rein, dann ans deutsche
Eck und auf den ausgeschilderten Moselradweg. Kurz drauf überqueren
wir die Mosel auf einer Eisenbahn- und Fußgängerbrücke. Enge,
steile Serpentinen führen hinauf. Gemeinsam das Gepäck abladen,
das Tandem hochkant um die Hindernisse wuchten, oben alles wieder
aufladen, über den 70 cm schmalen Holzsteg ans andere Ufer balancieren.
Jeglicher Gegenverkehr wartet da freiwillig. Jetzt geht es weiter,
ganz locker durch romantische Dorf- bzw. Stadtkerne, immer der
Beschilderung nach. Äh....wo war das letzte Schild? "Guten Tag,
wir suchen den Moselradweg." Ralf sagt dann einfach immer, ich
hätte am Lenker gesessen und das Schild "übersehen". Aber so entwickeln
sich auch nette Gespräche, nicht nur woher und wohin, sondern
wir erhalten immer viele Informationen über die nähere Umgebung,
Feste und Tipps, wo wir gut und preiswert einkehren können. Abwechselnd
zwischen Weinbergen, Uferweg und Obstwiesen radelnd, trudeln wir
mittags in Cochem ein! Wow, schon über 50 km geschafft! Wir pausieren
im Stadtpark im Schatten der Bäume, die Schiffe ziehen an uns
vorbei. Zum ersten Mal probieren wir unseren Spirituskocher für
das Mittagessen aus, was sofort problemlos gelingt. Wir fühlen
uns wie die Könige. Die Leute bleiben stehen, plaudern ein wenig
und beneiden uns. Die Zwischenmahlzeiten, aber auch das komplette
Mittagessen genießen wir ganz ohne zusätzliche Bolusabgabe. Die
Bolusabgaben zum Abendessen reduzieren wir dann auch noch um 50-70
%. 14.00 Uhr. Die ersten Tropfen fallen. In Windeseile wird zusammengepackt.
Unsere aus der Mittagsruhe gerissenen Glieder kommen beim Überqueren
der Mosel langsam wieder in Schwung. Dann sind wir aus dem Ort,
folgen der nächsten Flussschleife, bekommen Gegenwind, es wird
schwarz am Himmel und der Regen klatscht. Regenzeug raus, Licht
an und weiter. 20 m und wir kehren um. Wir flüchten unter das
erste Dach am Ortseingang. Es donnert und blitzt. Wenigstens sitzen
wir jetzt im Trockenen, windgeschützt. Vor uns auf einem hohen
Felsen flackern die Lichter der Burg Cochem auf. Die Blitze zucken
um sie herum und beleuchten ihre Umrisse gespensterhaft. Schön
gruselig. Übrigens sitzen wir auf dem Friedhof unter dem Vordach
der Leichenhalle. In unserer zweistündigen Zwangspause beschließen
wir, noch heute nach Zell zu fahren. Dort können wir bei Freunden
in einem echten Bett schlafen. Nachdem das Blitzen aufhört, reduzieren
wir unsere Basalraten noch mal um 20 %, also jetzt insgesamt um
70 %, und kämpfen uns gegen Wind und Regen die 37 km bis nach
Zell durch. Dass die Mosel in vielen Schleifen fließt, merken
wir an der sich häufig ändernden Windrichtung. Bei km-Stand 98
kommen wir am Abend in Zell an. Nach diesen Strapazen lassen wir
die Basalrate für die ganze Nacht um 50 % reduziert bis zum nächsten
Morgen weiterlaufen. Erholt und ausgeruht verlassen wir erst gegen
Mittag unsere Freunde und gondeln ganz gemütlich die noch verbleibenden
30 km bis nach Zelting. Auf dem Campingplatz angekommen, baut
Ralf das Zelt auf, ich kümmere mich um die Luftmatratzen. Beim
Aufpumpen werden mir von unserem Nachbarn gekühlte Getränke und
Liegestühle angeboten. Wir räkeln uns in den Liegestühlen und
träumen, den Sonnenuntergang genießend vor uns hin, als wir von
Spaziergängern gefragt werden, ob wir eine Radwanderung machen.
Auf unser "ja" kommt dann die vorsichtige Frage: "Und wie nehmen
sie die Sessel mit?" In den folgenden Tagen lernen wir noch andere
Radurlauber kennen. Es gibt immer wieder ein großes "Hallo", wenn
wir uns wieder zufällig irgendwo treffen. Da die Interessen und
Stärken unterschiedlich sind, dem einen seine Burg, dem anderen
seinen Winzer, verabreden wir uns für den abendlichen Plausch
auf einem Campingplatz. Beim Entkorken der zweiten Flasche Wein
wird unsere lustige Truppe vom Platzregen in die Betten getrieben.
Himmlisch erholsam, sich den ganzen Tag an der freien Luft bewegt
zu haben, jetzt im Trockenen dem Regen lauschen. Bei dieser Kombination
von Alkohol und Bewegung reduzieren wir unsere nächtliche Basalrate
bis zum nächsten Morgen natürlich noch mal ein bischen stärker.
Am nächsten Morgen wird bei strahlendem Sonnenschein gefrühstückt.
Um unseren Mineralstoffhaushalt bei solchen körperlichen Belastungen
zu decken, haben wir eine vielleicht etwas ungewöhnlichen Ernährungskombination
gewählt. Morgens gibt es Vollkornbrot mit Schokopaste und Banane.
Banane und Vollkornbrot als Mineralstoff- und Vitaminspender,
Schokopaste als energiereicher Fett- aber nicht zu vernachlässigen,
auch als Geschmackslieferant. Tagsüber suchen wir uns eine der
vielen "Fahrradtankstellen". Es sind "Strauß-Wirtschaften" die
in den Sommermonaten Produkte aus dem eigenen Anbau verkaufen
dürfen. Neben frischem Traubensaft und gutem Wein bekommen wir
auch immer kleine Mahlzeiten nach Hausmacher Art angeboten. So
erfreuen wir uns an Kohlrabi, Salatgurken, Obstkuchen und löschen
immer mit viel Wasser und Traubensaftschorle unseren Durst. Genügend
Flüssigkeitszufuhr ist bei einer solchen Tour das absolut Wichtigste.
Wir trinken ständig aus unseren Radflaschen und füllen diese auch
bei jedem Boxenstop wieder auf. Nicht nur bei 45 Grad Hitze sind
Kreislaufzusammenbrüche sonst vorprogrammiert. Um das zu wissen,
müssen sie auch nicht extra Krankenschwester sein. Abends zaubern
wir uns auf dem eigenen Kocher immer leckere Gerichte aus Vollkornnudeln,
Buchweizen oder Hirse mit viel frischem Gemüse, ist alles in maximal
15 Minuten gar. Einmal machen wir ein Mittagspicknick am Ufer
der Mosel. Kaum haben wir uns niedergelassen, taucht aus dem Weinberg
ein Winzer auf. Mit den Worten "gute Idee" zaubert er sein Butterbrot
hervor und wir speisen und plaudern zu dritt. Er lädt uns sofort
zu einer Weinprobe ein und unser Zelt können wir in seinem Garten
aufschlagen. Sonntags waren wir wieder in Koblenz. 500 km Koblenz
- luxemburgische Grenze und zurück. Gut gelaunt und erholt. Die
für uns ungewohnte sportliche Art des Urlaubs hatte sich stoffwechseltechnisch
schnell und stabil eingependelt. Unsere anfänglichen Befürchtungen,
dass eine Hypoglykämie die Nächste jagen würde, hatten sich dank
unserer drastischen Insulindosisreduktionen und gleichzeitigen
Erhöhung der Kohlenhydratzufuhr glücklicherweise als völlig unbegründet
rausgestellt. Im Gegenteil, die kontinuierliche Bewegung, frei
von Zeitdruck und Verpflichtungen, bescherte uns fast schwankungsfreie
Blutzuckerwerte. Bei dieser 500 km Tour hatten wir so viel Spaß,
dass wir anschließend eine 800 km Tour durch Belgien und kurz
drauf sogar eine 1 200 km Tour ans Steinhuder Meer und Umgebung
unternahmen. Auch jetzt - besonders während ich diese Zeilen schreibe
- juckt es mich schon wieder, mit dem Tandem auf Tour zu gehen.
Wer zur Planung, Ausrüstung, oder, ach ja, auch zum Diabetes,
Fragen hat, kann mich jederzeit gerne anrufen. Wer Lust hat, mit
uns auf Tour zu gehen, ist immer herzlich willkommen.
Erfahrungsbericht von Regine Schmutterer
oder: eine saumäßige Skitour
Remission ("honeymoon") des Typ-1-Diabetes :
Nach Manifestation des Typ-1-Diabetes kann es zu einer "Erholung"
der Insulinsekretion kommen. Im Verlauf dieser sog. Remissionsphase
des Diabetes nimmt der Insulinbedarf ab. Kleinere Fehler bei der
Abstimmung zwischen Essen, körperlicher Belastung und Insulindosis
wirken sich kaum auf den Stoffwechsel aus, weil noch körpereigenes
Insulin bedarfsgerecht abgegeben wird. Die Remissionsphase kann
Wochen bis Monate dauern, bei Kindern und Jugendlichen kann sie
jedoch auch ganz fehlen. Je älter die Patienten bei Diabetesmanifestation
sind, um so mehr und um so länger bleibt eine gewisse körpereigene
Restsekretion erhalten. Sehr wichtig ist, die Patienten im rahmen
der Schulung bei Diabetesmanifestation besonders auf die zu erwartende,
eventuell erhebliche Verminderung des Insulinbedarfs hinzuweisen.
Aus: Berger, M.:
Diabetes mellitus, Urban und Schwarzenberg, 1te Auflage, S. 260-261
Insulin ist eine prima Sache. Die meisten wissen es nur leider
erst dann zu schätzen, wenn sie erlebt haben, wie es ist, wenn
sie über längere Zeit zu wenig davon haben. Sie kennen sich ja
selbst kaum wieder: schlapp, müde, antriebslos, die verschobene
Optik, zuletzt dann der zunehmende Durst und die abnehmende Substanz
und Kondition. Das ist nicht nur für Leute, die gerne Sport treiben,
ein ziemlicher Gau! Im Grunde ist es eine Erlösung, wenn sie dann
endlich wissen, woran es liegt und dass sie etwas tun können!
Wenn das erste Entsetzen (wieso gerade ich!!??) überwunden ist,
und sie hoffentlich an der richtigen Stelle - damit meine ich
ein qualifiziertes Diabetesschulungszentrum - gelandet sind, um
sich auf Insulin einzustellen und die Segnungen und Tücken dieser
klaren und trüben Wässerchen mit dem typischen Geruch zu erlernen,
ist die erste Hürde genommen und sie können sich langsam wieder
gewohnten Aktivitäten zuwenden. Es geht aufwärts! Die Kraft kommt
wieder, sie sehen wieder klar, der Tatendrang steigt. Ich glaube
kaum, irgendjemand erliegt nicht der Illusion, auf dem Wege einer
wundersamen Heilung zu sein, wenn dann plötzlich der Insulinbedarf
wieder abnimmt. Nein, keine Heilung, Remission. Vorübergehend.
Leider. In dieser Phase gilt es, die gerade errungene Einstellung
wieder scharf zu beobachten und anzupassen, insbesondere wenn
sie körperlich aktiv sind; da erweist sich unser geliebtes Insulin
schon mal als Teufelszeug, wenn sie es wie gewohnt dosieren! Bei
mir fiel (nach der Manifestation des Diabetes im Januar 1999)
der Beginn dieser Phase in den ausklingenden Winter. Ich hatte
gerade wieder mit dem Laufen und Skifahren angefangen und fühlte
mich mit meiner Insulindosierung recht sicher. Morgens 6 IE Verzögerungsinsulin,
Normalinsulin Einheiten/BE-Verhältnis = 1/1, abends 4 IE Verzögerungsinsulin.
Das timing von Essen, Insulinwirkung und Sport erforderte zwar
noch große Aufmerksamkeit und gerade beim Skifahren empfand ich
das Herumgewurschtle mit den Pens und den ganzen Klamotten, die
ich halt so anhatte, als recht nervig (mit Pumpe inzwischen alles
kein Problem mehr!), aber ich genoss es in vollen Zügen, mich
wieder fit zu fühlen und an der frischen Luft zu bewegen. Natürlich
war ich darauf vorbereitet worden, dass in Kürze die Remissionsphase
ansteht und dass ich bei den ersten Anzeichen schrittweise das
Verzögerungsinsulin und das Einheiten/BE-Verhältnis verringern
muss. In sportliche Aktivitäten sollte ich problemlos mit Werten
um die 150-160 mg/dl einsteigen und mit den Einheiten zu den Mahlzeiten
recht sparsam werden. Aber da die meisten frischmanifestierten
Menschen mit Diabetes die hohen Werte ja noch so fürchten, wird
jeder frisch eingestellte, über Spätfolgen informierte und gut
geschulte Mensch mit Diabetes diese natürlich zunächst nicht tolerieren
... und sich damit möglicherweise in arge Schwierigkeiten bringen.
Die erste Skitour, die ich mit meinem Mann und zwei Freunden Anfang
März auf den Sauberg (nomen est omen!?) bei Schladming unternahm,
habe ich daher in etwas unangenehmer Erinnerung. Ich hatte das
morgendliche Verzögerungsinsulin (7.00h) auf 4 IE reduziert -
wie ich es bislang auch gemacht hatte, wenn ich einen längeren
Waldlauf vorhatte - und zum Frühstück (7.30h, 90 mg/dl) normal
1:1 gespritzt (8 BE), da wir ja noch Einpacken mussten und 2,5
Stunden Anfahrt vor uns hatten. Während dann am Ziel die anderen
fleißig das Auto auspackten, die Felle befestigten und Schuhe
und Kleidungsschichten in bequemst möglichen Sitz brachten, beschäftigte
ich mich mit meinen ganzen "Ersatzteilen", maß einen Wert von
80 mg/dl und aß eine Banane (ca. 2 BE), da ja noch ein bisschen
Insulin nachwirken würde. Damit, dachte ich, hätte ich für ausreichend
Substanz gesorgt. Pens und Messgerät brachte ich wegen der Kälte
in den Innentaschen meiner Jacke unter und fühlte mich gerüstet.
Die Sonne schien, die Luft war herrlich und wir begannen gemächlich
den ca. 4-stündigen Aufstieg. Es ist eine sehr schöne, abwechslungsreiche
Tour durch das Obertal über die Eschachalm, verschiedene Lichtungen
und kleine Seen in die Krugeckscharte und das letzte steile Stück
zu Fuß zum Gipfel auf 2520m. Leider entwickelte ich mich schon
sehr bald zum nervenden und nörgelnden Bremsklotz der Truppe,
weil ich permanent damit beschäftigt war, Blutzucker zu messen
und drohenden Hypoglykämien hinterher zu futtern. Weil ich durch
die Anstrengung und die Höhenluft die Hypoglykämie-Symptome erst
spät bemerkte, war mir schon fast schwarz vor Augen, bis ich das
erste mal zum Traubenzucker griff. Das darf man im Gebirge eigentlich
nicht riskieren! Selbst nach zweieinhalb Stunden Marsch (gut fünf
Stunden nach dem Frühstück), als eigentlich schon keine Normalinsulinwirkung
mehr vorhanden war und ich inzwischen fast im 15 Minutentakt 3-4
BE nachgeschoben hatte, landeten meine Blutzucker-Werte immer
wieder bei um die 60 mg/dl und ich ging dazu über, permanent Honigbonbons
zu lutschen. Ich hatte halt die Rechnung ohne das Verzögerungsinsulin
gemacht, in der Remissionsphase hätte bei einer solch intensiven
Belastung maximal 1 Einheit gereicht, aber hinterher ist man immer
schlauer. Es war gut, dass ich alle verfügbaren Taschen meiner
Skihose mit Gummibärchen und Traubenzucker bestückt hatte! Nach
gut 4 Stunden am Gipfel angekommen, lag mein BZ immerhin bei 130
mg/dl, aber die gute Laune war natürlich hin. Der Appetit auf
die mitgebrachte Brotzeit verständlicherweise nicht mehr so enorm.
Zudem war ich extrem verunsichert, ob überhaupt und wenn wie viel
Insulin ich zu den zwei Käsebrötchen, dem Apfel und dem Berg Keksen
spritzen sollte. Ganz ohne Insulin wollte ich es nicht wagen,
war mir aber im Klaren, dass der anstrengende Aufstieg auch während
der vergleichsweise entspannenden Abfahrt durch den lockeren Schnee
noch seine Wirkung zeigen würde. Ich verzehrte also meine 6 BE,
trank noch reichlich leicht gesüßten, heißen Tee (ca. 1 BE) und
spritzte zaghafte 2 Einheiten Normalinsulin. Die Wirkung des am
Morgen verabreichten Verzögerungsinsulins dürfte sich um 16.00h
kaum noch bemerkbar gemacht haben. Zum Glück führt das Sitzen
auf einem Berggipfel bei klarer Sicht meistens dazu, die Welt
wieder schön zu finden und sich glücklich und zufrieden zu fühlen.
So wurden munter die Felle und die verschwitzten Shirts verstaut
und johlend die Abfahrt in Angriff genommen. Keine weichen Knie,
kein Zittern, keine Schweißausbrüche. Der Blutzucker bei 140 mg/dl,
1,5 Stunden nach der Brotzeit. Vorsichtshalber habe ich dann noch
2 Riegel Schokolade verdrückt. Um 19.00 h zuhause 115 mg/dl. Zum
Abendessen versorgte ich meine BE mit 0,5/1, begnügte mich zur
Nacht mit 1 IE Verzögerungsinsulin (Reduktion um 75 %) und ging
mit 150 mg/dl zu Bett. Geschlafen habe ich prima und der nächste
Tag begann mit 90 mg/dl ausgesprochen passabel. Ich lernte dazu!
Die nächste und letzte Tour für diese Saison habe ich dann etwas
remissionserfahrener vorbereitet und morgens nur 1 IE Verzögerungsinsulin
gespritzt, zum Frühstück das IE/BE-Verhältnis, das sowieso nur
noch bei ca. 0,75:1 lag, nochmal halbiert. So kam ich den ganzen
Tag prima über die Runden. Zu den Brotzeiten gab's fast schon
Alibidosen von einem Einheiten/BE=0,3:1. Kleine Leckerchen waren
dank der schweißtreibenden Mühsal durch den glitzernden Schnee
trotzdem noch "umsonst" drin. Während der Remissionsphase ist
sowieso mehr erlaubt, was kleine "kostenlose" Zwischenmahlzeiten
betrifft. Bei regelmäßiger, körperlicher Aktivität kommt einem
bei der Betrachtung der benötigten Insulinmenge schon gelegentlich
wieder der "ich-bin-geheilt-Gedanke". Sicherlich sollte man diese
Zeit genießen, weil durch die extrem geringen Insulindosen die
Gefahr einer Unterzuckerung, und durch den plötzlichen Fleiß der
Bauchspeicheldrüse - natürlich wird die Bauchspeicheldrüse nicht
fleißiger, aber dank der immens erhöhten Insulinsensibilität reicht
meist das bisschen, was sie produziert, wieder aus - die Gefahr
der Hyperglykämie recht gering ist. Es besteht meiner Meinung
nach jedoch auch kein Grund zu tiefer Depression, wenn die Remissionsphase
dann ausklingt und sie sich wieder etwas mehr an den Zügel nehmen
müssen. Wer Spaß an der freien Natur, der Bergwelt und am Tourengehen
hat (am Sport überhaupt natürlich!) kann sich glücklich schätzen,
finde ich. Es schafft Freiheiten für die Lungen, Augen, den Kopf,
die Seele und für ein gutes Leben mit Diabetes. Wenn's auch manchmal
nervt, schmeißt die Ampullen nicht in die Ecke, denn Insulin ist
eine prima Sache!